Eisch Glas Sensis plus

Gutes Glas Design ist Geschmackssache! In Bezug auf Getränke offenbart sich diese Prämisse mittlerweile unter ganz neuen Gesichtspunkten. Intelligente Verfahrenstechniken haben ein Trinkglas entstehen lassen, welches höchsten Qualitätsansprüchen gerecht wird, und auf dessen Einmaligkeit sein Hersteller zu Recht stolz sein kann. Als wir im Rahmen unserer Untersuchungen im Oktober 2006 begannen die verschiedensten Regionen für Weinbau in Spanien zu besuchen wurde schnell klar, dass sich ein guter Kundenservice unter anderem auch dadurch auszeichnet, Interessenten eine qualitativ hochwertige Auswahl entsprechender Gläser und Weinaccessoires präsentieren zu können. Wir wollten kein zusätzliches Geschäft für Glaswaren eröffnen, sondern die Möglichkeit zur Komplettierung unseres Angebots für Wein entsprechende Gläser, Dekanter, Karaffen und Zubehör anzubieten, erschien uns als eine passende Gelegenheit unser Programm mit einem wichtigen Segment gut zu ergänzen. So schrieben wir enthusiastisch Produzenten für Trinkgläser wie z. B. Leonardo, Riedel Glas, Spiegelau sowie einige weitere an und legten unsere Absichten dar. Jedoch mussten wir zu unserem Erstaunen feststellen, dass keine größere Manufaktur Interesse zu haben schien ihre Waren, wenn auch vorerst als Nebenprodukt durch uns vermarkten zu lassen. Wir bekamen auf unsere Anfragen noch nicht einmal Antwort. 
Das bedeutete eine unerwartete Schwierigkeit für unseren geplanten Online Shop, doch stellten wir dieses Problem vorerst hinten an, da wir mit den sonstigen Vorbereitungen schon genug zu erledigen hatten. Unsere Minen erhellten sich spürbar, als wir nach ca. zwei Wochen unvermutet einen Anruf des zuständigen Repräsentanten der Firma Riedel Glas Austria bekamen und glaubten, uns kurzfristig wie Könige fühlen zu können. Riedel Glas! Wow! Wir können für Riedel Gläser verkaufen? Heureka, was für eine Möglichkeit! Das anfängliche Hochgefühl bekam leider rasch einen Dämpfer, da sich im Verlauf des Telefongespräches bald zeigte, dass die beiderseitigen Interessen doch zu abweichend von einander waren. Also verabschiedeten wir uns innerlich ganz schnell wieder von dem Wow-Gefühl, was unserem Gemütszustand an jenem Tag zwar nicht gerade förderlich war, ihn aber doch nicht daran hinderte, sich uns ein paar Tagen später wieder frisch und wenig beeindruckt von dem Vorfall zu offenbaren. Wir gingen weiter unseren sonstigen Verpflichtungen nach.

Die Idee bezüglich Gläser und Karaffen hatten wir zwischenzeitlich so weit erfolgreich verdrängen können, dass mir einen Monat später der spontane Einfall, bei Eisch Glaskultur in Frauenau bezüglich unseres Anliegens einmal unverbindlich anzufragen, fast etwas abwegig vorkam. Wie wir inzwischen herausgefunden hatten, blickt man im Hause Eisch auf lange Familientradition und fundierte Erfahrung in der Herstellung von Glas, der Glasverarbeitung und in der Glaskunst zurück. Erwin Eisch gilt als geistiger Wegbereiter der Studio Glas Bewegung in Europa. Die Dame am Telefon versprach uns alle Unterlagen zu schicken, und nur zwei Tage später konnten wir uns über das komplette Angebot dieser Glashütte ein umfassendes Urteil bilden. Der Bereich Weingläser, Dekanter, Karaffen und Zubehör war großzügig abgedeckt und wir waren froh, endlich eine vernünftige Auswahl an Trinkgläsern anbieten zu können. Etwas beruhigter begannen wir die anstehende Reise nach Spanien vorzubereiten. Die Liste "spanische Bodegas" hatte schon einige Vermerke bezüglich einer angestrebten Zusammenarbeit, und wir bezogen für dieses Mal einige neue Weinkellereien in Katalonien in die engere Auswahl unserer Vorbereitungen der Reiseroute mit ein, als drei Wochen vor der Abreise ein Mitarbeiter der Firma Eisch bei einem Telefongespräch fragte, ob wir uns schon einmal mit Sensis plus Glass beschäftigt hätten? Ich verneinte worauf hin er mir anbot, zwei Test-Sets, ein normales Weinglas und ein Sensis plus Glass für Rotwein und eines für Weißwein zum unverbindlichen Ausprobieren vorbei zu schicken. Sehr gespannt war ich, wie sich diese Angelegenheit entwickeln würde und erwartete ganz ungeduldig die Ankunft der Testgläser. Der Beschreibung im Katalog war ich zunächst etwas ungläubig gefolgt, da ich mir einfach nicht vorstellen konnte, wie ein Veredelungsungsverfahren bei einem Trinkglas, einen deutlich spürbaren Einfluss auf den darin befindlichen Wein haben sollte. Ich kannte Jenaer Glas und Sicherheitsglas aus meiner Lehrzeit und hatte damals auch schon ein paar Mal den Glasbläsern über die Schulter geschaut, wenn sie die Glaskolonnen, Rückflusskühler und Erlenmeyerkolben wieder reparierten, die wir im Labor erfolgreich ruiniert hatten, jedoch waren meine sonstigen Kenntnisse über Glaswaren, sowie unterschiedliche Produktionsverfahren für Gläser, auf ein normales Maß beschränkt geblieben. Nun mag sich der Weinkenner ruhig vorstellen, mit welcher Skepsis ich die Ankunft der Testgläser erwartete. Ich kann Ihnen heute versichern, dass sich meine Kenntnisse über die Materie Glas mit Ankunft der Testgläser und nach meiner ausführlichen Weinverkostung am selben Tag grundlegend geändert haben.

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