Twitter Wine Awards

Würtz Wein aus Gau-Odernheim konnten wir im Rahmen der Vergabe der ersten deutschen Twitter Wine Awards, für die Verkostung mit Eisch Sensis plus Gläsern gewinnen. Dirk Würtz wird teilweise als Enfant terrible der deutschen Winzerszene bezeichnet, da er seine eigenen Ansichten zum Weingeschäft vertritt und, falls notwendig auch einmal mit bestehenden Konventionen bricht. Er ist der Initiator der Twitter Wine Awards, also habe ich ihn angerufen und gefragt, was er von der Idee hält. Der Event findet vom 9. bis 11. April 2010 im Gasthaus zur Eiche in 91575 Windsbach/Sauernheim statt, und für jeden rechtzeitig angemeldeten Weinfreund und Enthusiast des guten Weingeschmacks steht ein Gläser-Set der Linie Sensis plus zur Verfügung. Dieses Test-Set besteht aus zwei + zwei Gläsern, jeweils in Form von einem Chardonnayglas und einem Rotweinglas aus der Produktionsreihe Superior.

Wir bedanken uns bei Eisch Glaskultur aus Frauenau für dieses großzügige Angebot. Natürlich hoffen wir ebenfalls, dass durch die Möglichkeit einer Degustation unter Realbedingungen, die schon seit Jahren andauernden und regelmäßig erneut aufkeimenden Meinungsverschiedenheiten über bestimmte Formen des Kelchs beim Weinglas, eine neue Grundlage zur weiteren Aufarbeitung des gesamten Themas bekommt. Der Test aller Weine kann nämlich genau gesehen, nach streng wissenschaftlich ausgerichteten Gesichtspunkten erfolgen, da unter exakt gleichen Testbedingungen verkostet werden kann. Hierfür haben wir pro Person nicht nur ein Set Sensis plus Gläser der Produktionsreihe Eisch Superior zur Verfügung, sondern können auch auf Superior Gläser der jeweils selben Glasart, aber ohne Sensis plus Veredelung für genaue Vergleiche zurück greifen. Zusätzlich ist so für einen sich anschließenden Gedankenaustausch, mit der Anwesenheit von unvoreingenommenen Testpersonen eine gute Ausgangsbasis bereitet worden. Die Veranstaltung wird über Blogs, Facebook und Twitter organisiert, und alle Teilnehmer konnten sich in der kurzen Zeit vorher nicht persönlich kennen lernen.

Dem Argument, man solle doch gefälligst nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, in unserem Falle Weingläser anderer Hersteller wie z. B. Riedel, Spiegelau, Leonardo, Nachtmann, um nur ein paar zu nennen, mit Eisch Senis Gläsern, ist in allen zukünftigen Diskussionen jegliche Grundlage entzogen, da nur mit Material aus ein und der selben Typenreihe verkostet wird. Somit stellt sich die Frage unterschiedlicher Kelchformen nicht, was uns doch berechtigten Anlaß zur Hoffnung gibt, dass es ermöglicht wird, auf Grund optimaler Teilnahmebedingungen, eine sachgerechte und vor allen Dingen fruchtbare Diskussion darüber auf den Weg zu bringen. Der menschliche Geruchs- und Geschmackssinn entscheidet nach vollkommen unterschiedlichen und ausschließlich subjektiven Bewertungen und Auswahlkriterien. Ebenfalls wird sich ganz deutlich die Qualität der auf diese Weise verkosteten Weine zeigen, da der Ausrede "dieses Glas ist nicht optimal für diesen Wein", jegliche Nahrung entzogen wird. Menschliches Geschmacksempfinden ist auf der subjektiven und individuellen Ebene unbeirrbar! Diese Entscheidung trifft jede Zunge und jeder Gaumen nur für sich alleine. Damit den unterschiedlichen Gründen einer Argumentationen über das Pro und Kontra von Sensis plus Glass nicht nur im Zusammenhang mit den Twitter Wine Awards gebührend Aufmerksamkeit entgegen gebracht werden kann, sind alle Teilnehmer und sonstigen Weinfreunde eingeladen, sich ausführlich an der Diskussion zu beteiligen. Dem Argument einer Favorisierung bestimmter Glashersteller ist bereits in der Vergangenheit zu Genüge Aufmerksamkeit geschenkt worden. Freunde bestimmter Marken und Hersteller wird es immer geben, solange Menschen in geschmacklichen Dingen ihre eigenen Entscheidungen fällen. Und das ist auch gut so, nichts ist schlimmer als aufkommende Langeweile. Aber meine Damen, und Herren sowie alle Freunde der feinsten sensorischen Wahrnehmungen, lassen Sie uns mit den richtigen Fakten und auf der Grundlage von Tatsachen argumentieren und nicht auf der Basis fadenscheiniger Begründungen und Scheinargumenten. Die evolutionäre Weiterentwicklung und die Optimierung unserer Lebensart berührt alle Bereiche der menschlichen Existenz. Auch die Materie Glas stellt als Werkstoff in diesem Zusammenhang mit Sicherheit keine Ausnahme dar!

Die Vergabe der Twitter Wine Awards fand am 10.04. nachmittags in ganz entspannter Atmosphäre im Landgasthof zur Eiche in Sauernheim statt. Ein ruhiges Dorf im Frankenland nahe dem Städtchen Windsbach. ist für solch eine Veranstaltung der richtige Ort, da man zurückgezogen und freidlich seine Verkostungen durchführen kann. Interessant war die Zusammensetzung der fünfzehnköpfigen Jury, da sie auschließlich aus Verkostern bestand die sich bis dahin noch nicht persönlich kannten. Hiervon wiederum waren 3 Fachleute in den Personen zweier deutscher Winzer, Weinenthusiasten, Weintrinkern, 4 ursprünglichen Biertrinkern und von mir als Weinhändler vertreten. Ich selbst hielt mich bei der Verkostung zurück, da ich mich um die Möglichkeit des Degustierens aus Eisch Sensis Gläsern bemüht hatte und deutsche Weine nun wirklich nicht meiner Profession entsprechen. Ferner war mein Hauptanliegen, dass die eigentlichen Jurymitglieder vollkommen frei und unbelastet nach eigenem Geschmack entscheiden konnten, Die Aussagen von Würtz Wein und Werk2 blieben mir als besonders klar und fachlich fundiert noch in guter Erinnerung. Bezeichnenderweise wurde von keinem der Jurymitglieder, ein von mir im Vorfeld als möglich erscheinender Vergleichversuch zu Weingläsern anderer Hersteller gezogen. Und allein schon diese Tasache bedarf ja wohl dann in der Nachlese auch keiner weiteren Erläuterung!

Für die ersten “Twitter Wine Awards” waren fast 70 Weine zusammen gestellt worden, wobei trockene Weißweine die Mehrzahl ausmachten. Kein Wein sollte einen höheren Verkaufspreis als maximal 10 € haben, und das Bewertungsschema war so einfach wie möglich definiert worden. Die Bewertungen reichten von "geht so, über gut bis hin zu mjam mjam". Um nun den “Twitter Wine Award” zu bekommen, sollte ein Wein von mindestens 50 Prozent der Testpersonen mit dem Prädikat “mjam mjam” bewertet worden sein. Die Verkostung entwickelte sich entgegen allen Spekulationen im Vorfeld zu einem vollen Erfolg. Kann man das etwa auch auf die Tatsache zurück führen, dass man mit einer s. g. Blind-Jury testete? Die sonst üblichen Rollenspiele, wie sie oft bei Gruppen vorkommen können deren Mitglieder sich untereinander kennen, sind in so einem Fall nicht zu beobachten. Die Bewertungen der degustierten Weine können mittlerweile schon auf den Blogs beteiligter Jurymitglieder nachgelesen werden. Hier zeigt sich wiederum sehr deutlich, was das Web 2.0 an Aktualität doch zu bieten wirklich im Stande ist. Insgesamt gesehen gestaltete sich die Vergabe der ersten Twitter Wine Awards zu einer runden Geschichte, ohne Beschönigungen, Übertreibungen oder gar abgehobenes Winzer-Chinesisch, warum denn auch? Niemand hatte Gründe den anderen etwas vormachen zu wollen. Der unbestechliche menschliche Geschmackssinn spielte bei allen Weintestern die Hauptrolle. Die Sieger dürfen sich den TWA-Button auf ihre prämierten Flaschen kleben. Großer Dank geht an Joerg Steger für das reichhaltige Fotomaterial, sowie an alle beteiligten Jurymitglieder. Blogeinträge mit Einzelheiten der Siegerweine sind auf den Seiten bei Würtz Wein und La Gazzetta del Vino, Don Simon, silly little website und der Weinpasta zu finden. Es besteht berechtigte Hoffnung, dass weitere Veranstaltungen im Rahmen der Twitter Wine Awards statt finden werden, Termin und Örtlichkeit für die nächste TWA-Verkostung sollen baldmöglichst bekannt gegeben werden. Als angenehme Überaschung empfand ich die Tatsache, dass nicht ein einziges Glas während der Weinproben oder im Verlauf des späteren und immer feuchteren Abends zu Bruch gegangen ist. Weinverkostungen die ich bisher erlebt hatte, waren fast immer mit einigen Kolateralschäden im Glasbereich verbunden gewesen. An dieser Stelle dafür Dank und ein großes Lob an alle Beteiligten, das hätte ein Herr Knigge bestimmt auch nicht mehr zu toppen gewußt.

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